Wir verlassen Monterey über den Highway 1
Nach schönen Stunden im Berwick Park geht es weiter in Richtung Süden. Unsere Tagestour führt uns zur nächsten Übernachtung in Pismo Beach, wo wir am späten Abend sein wollten.
Carmel by the Sea
Nur 5 km südlich von Monterey liegt die Kleinstadt Carmel by the Sea. Sie ist bekannt für die Franziskaner Mission mit dem gleichen Namen, aber auch für viel kurioses.
Zum Beispiel gibt es hier weder Hausnummern, Briefkästen, Straßenlaternen, Fußwege, Leuchtreklamen noch Parkuhren! Versuche dies zu ändern scheiterten, oder wurden wegen der geringen Nutzung eingestellt.
Es gibt in den USA viele kuriose Gesetze, so auch hier: Das Tragen von High Heels ist nur dann erlaubt, wenn Du eine Genehmigung vom Ordnungsamt besitzt.
Short facts
"Big Sur" - Der Große Süden
Wir verlassen Carmel und kommen wieder näher an die Pazifikküste. Der hier beginnende Abschnitt Big Sur (Großer Süden zusammenhängend aus dem englischen “Big” und dem spanischen “sur”) ist einer der schönsten auf der Traumstraße.
Die Küstenlinie ist rund 100km lang und bietet die meisten “Vista Point” genannte Haltebuchten, die einen atemberaubenden Blick auf die schroffen Felsen der Steilküste bieten.
Die California State Route 1 bezeichnet sich zwischen Carmel und Santa Barbara auch als Cabrillo Highway und hat fast keinerlei andere Straßen, die nach außen führen. Ist ein Streckenabschnitt gesperrt musst Du umdrehen und zurück fahren.
Es empfiehlt sich rechtzeitig zu tanken. Für uns genügte es am Morgen in Monterey zu tanken.
Nach 20 Kilometern kamen wir zur ersten Brücke über die vielen Creeks, die Rocky Creek Bridge. Die Stahlbeton-Bogenbrücke im Art déco Stil überspannt den Rocky Creek und wurde 1932 als eine der ersten Brücken des Highway 1 im “Big Sur” für den Verkehr freigegeben.
Sie liegt rund einen Kilometer nördlich der weitaus bekannteren Bixby Creek Bridge im Monterey County. Bei einer Länge von 152 Metern und einer Spannweite von 73 Metern ist sie eine der Größten Brücken des Highway 1.
Die kleine Haltebucht davor bietet wieder einen atemberaubenden Blick auf die Steilklippen zum Pazifik auf der einen und die hügelige Landschaft von Big Sur auf der anderen Seite.
Julia Pfeiffer Burns State Park / McWay Falls
Jeder kennt dieses Postkarten-Foto, einige haben es auch auf ihrem Computer als Wallpaper. Bei der Recherche zu unserem damaligen Road-Trip ist uns zum ersten Mal aufgefallen, das sich dieser Wasserfall nicht auf einer Südsee-Insel befindet, sondern direkt auf unserer Route liegt. Ein Grund mehr für uns hier auf jeden Fall anzuhalten!
Viele schreiben, dass dieser Wasserfall schwer zu finden und die Einfahrt leicht zu übersehen ist. Das stimmt auch, denn das Schild ist aus der südlichen Richtung besser zu sehen als aus der nördlichen.
Auch wenn wir bisher auf diesem Trip die Navigation deaktiviert hatten, war es an der Zeit sie zu aktivieren, damit wir nicht einfach vorbeifahren. Wir hielten uns immer an die Schilder des Highway 1, so konnten wir uns nie verfahren.
Die Parkgebühren betragen $ 10.00, viele versuchen hier Kosten mit dem Annual Pass zu sparen, dieser gilt aber nur für Eintrittspreise und nicht für Parkgebühren! Der Eintritt an sich in den Park ist frei!
Nun gingen wir auf einem ausgeschilderten Weg durch eine Röhre unter dem Highway 1 hindurch und standen direkt auf dem “Waterfall Trail”, der als einer der sehr wenigen auch mit dem Rollstuhl befahrbar ist.
Zum Rest müssen wir glaube ich nicht viel sagen, denn der Blick auf den 24 Meter Hohen Wasserfall ist atemberaubend. Wir dachten, wir müssen uns doch jetzt in der Südsee befinden. Aber es ist immer noch der Highway 1 – Wir finden, dass ist ein weiterer Beweis, das dieser Highway eine wahre Traumstraße ist.
Das Wasser des McWay Creek fiel bis ins Jahr 1983 direkt in den Pazifik. Nach einer regenreichen Zeit kam es vermehrt zu sogenannten “Land Slides”. Erde von den Bergen verteilte sich über den Highway bis hinunter zum Meer. Dadurch entstand der Strand, auf den der Wasserfall nun prasselt.
Land-Slides und Bauwerke bis Morro Bay
Apropos “Land Slides”: Da es am kompletten Highway 1 öfters zu Landbewegungen, vor allem nach Bränden und heftigen Regenfällen in den Regenmonaten kommt, wurde auch der Tom Lantos Tunnel hinter San Francisco erbaut. Ein weiteres Bauwerk siehst Du auf dem ersten Foto.
Dieser kleine halboffene Tunnel befindet sich in der Nähe des Limekiln State Park. Zwar ein recht neues Bauwerk, aber auf jeden Fall sehenswert. Du kannst uns glauben, es ist schon ein tolles Gefühl, wenn Du durch die “Fenster” des kleinen Tunnels schaust und das Meer siehst.
Weiter geht unsere Fahrt, vorbei an San Simeon, dem Ende des Big Sur. Einige Kilometer und auch wieder atemberaubende Eindrücke später sind wir dann in Morro Bay.
Der Morro-Felsen direkt am Strand gibt diesem 1870 gegründeten Küstenort seinen Namen. Es ist schon Eindrucksvoll zu sehen, das ein solch großer Felsen (rund 175 Meter hoch) direkt am Strand aus dem Pazifik ragt.
Eine Nacht in Pismo Beach - Meeresrauschen vor der Tür
Hinter Morro Bay liegt das kleine, 1891 gegründete, Küstenstädtchen Pismo Beach. Wir kamen am Abend an und konnten direkt in unser Hotel, dem Dolphin Cove Motel einchecken.
Nach dem Check-in erkundeten wir die Umgebung. Da wir am späten Nachmittag angekommen sind und noch nichts gegessen hatten, ging es zunächst über den Pier in Richtung Pomeroy Avenue. In dieser Straße befinden sich neben den Souvenir Läden auch viele Lokale in den Du gut essen kannst. Wir entschieden uns für einen kleinen Italiener dem Restaurant “Piz-Mo Cafe”.
Frisch gestärkt liefen wir wieder zurück zum Strand, an dem wir bei traumhaftem Sonnenuntergang diesen schönen Tag ausklingen ließen.